Presse

das ernst jandl-festival zu seinem 81. geburtstag im schloss lüntenbeck, wuppertal-vohwinkel

vom 11. - 13. august 2006 - Eine Produktion von Matthias Nahmmacher

Jandl geht einfach nicht ohne Friederike Mayröcker, entschied Matthias Nahmmacher und gewann die Schauspielerin An Kuohn für die Abschluß- Matinee am Sonntag.
Die Charakterdarstellerin der Wuppertaler Bühnen trat mit einem Programm aus Texten der Lebensgefährtin Jandls an und erwies sich als erste Wahl. Sie gab eine veritable Mayröckerin, vergleichbar einer Gestalt, wie sie Peter Hacks für "Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe" geschaffen hat. Für eine gute Stunde klebte man an den Lippen, war man gefangen von der stolzen wie liebevollen Ausstrahlung dieser brillanten Schauspielerin, die im Dialog mit der Violine Ulrike Nahmmachers der Mayröcker ein Denkmal setzte. …
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Anna sagt was

"An Kuohn vermittelt das Gefühlsdebakel in dieser Tragikomödie mit Tiefgang in eloquentem Monolog über Dramaturgie und Textflächen, Publikum und Provinz berührend.“
Musenblätter
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„Heute Abend: Lola Blau“ von Georg Kreisler

„Heute Abend: Lola Blau“ von Georg Kreisler ist ein geniales facettenreiches Chanson – Programm, eingehüllt in die Zeitgeschichte von 1938 bis nach dem Krieg. Die etwas naive, hoffnungsvolle Künstlerin Lola Blau muss von Linz aus über Basel in die USA emigrieren und kehrt schließlich als Chansonsängerin nach Wien zurück. Interessant ist der Vergleich dieser Produktion mit der üblichen Aufführungspraxis. Wie bringt man die Zeitgeschichte ein? Welche Lieder werden ausgespart? Gelingt es, den Spannungsbogen durchzuhalten? Wie geht man mit Kreislers musikalischen Vorlagen um? (...) An Kuohn singt unverstärkt – und fesselt das Publikum, obwohl sie nicht auftrumpfen muss. Ihre souveräne Natürlichkeit von Darstellung und Gesang ist das eigentliche Ereignis. (...) Pianist Stefan Hüfner, der die nuancierte, in jedem Detail stimmige Darstellungsweise der Kollegin zu unterstützen weiß, trägt An Kuohn durch die Ausdruckspalette der Chansons. So schlüpft sie in die Rollen ihrer Lieder, mit Kostümen, mit Empfindung, mit für jede Szene sinnvoller Positionierung. (...) Sie wirkt in keiner Phase angestrengt oder bemüht, niemals überheblich oder schlampig. Diese genau getroffene Mitte macht es aus..."
Alexander Kinsky | Wuppertaler Rundschaur

Liebesgeständnisse und andere Verbrechen

"An Kuohn und Stefan Hüfner begeisterten in der „Marlene“ mit den „sadopoetischen Gesängen“ von Konstantin Wecker. – Der musikalsch-kabarettistische Programmabend ging tief, nämlich schwer ins Herz und an die Lachmuskeln. Hüfner, den nicht nur die Wuppertaler aus vielen Musik- und Theaterprojekten kennen und Kuohn – bekannte Schauspielerin der Wuppertaler Bühnen – begeisterten mit ihrem harmonischen Zusammenspiel die Zuschauer, die einen ganz neuen Konstantin Wecker in dessen alten Werken entdeckten. Besonders drastisch untermauert durch die lasziv, schwarzhumorig und mit frechen Charme agierende Kuohn. (...) Kuohn und Hüner dürfen nicht nur stolz auf das Resultat ihrer gemeinsamen kreativen Arbeit sein, sondern sich auch über ihren Erfolg freuen – gerne erfüllten sie Zugabenwünsche des begeisterten Publikums. Mit ihrem brillianten Wecker-Programm sind sie am 15. Mai, 21 Uhr in der „Marlene wieder zu hören und sehen."
Katrin Asmuss | Westdeutsche Zeitung Bochum, 21.1.2000